Martin von Torklus
3 Minuten Lesezeit

Der (unternehmens)kulturelle, menschliche Faktor hat entscheidenden Einfluss auf das Gelingen der Transformation

Die Digitalisierung in der Geschäftswelt ist zweifellos von großer Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass Digitalisierung kein Selbstzweck ist, sondern einen Mehrwert für Kunden schaffen sollte. Es geht darum, die eigenen Geschäftsmodelle zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um in der digitalen Welt erfolgreich zu sein. 

Bei der Entwicklung einer individuellen Digitalisierungsstrategie kann es sehr hilfreich sein, externe Experten hinzuzuziehen. Sie können eine unvoreingenommene Sicht auf das Unternehmen und seine Prozesse einbringen und bei der Identifikation von digitalisierbaren Prozessen helfen. Dabei ist es jedoch wichtig, nicht ausschließlich auf technische Lösungen zu setzen. Die menschliche Komponente darf nicht vernachlässigt werden. Wir bei DerNukleus halten nichts von standardisierten Baukasten-Lösungen.

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, digitale Change-Prozesse bestünden ausschließlich aus technischen Fragen wie:

  • Welche Systeme garantieren, dass Daten verfügbar sind, wenn sie gebraucht werden?
  • Mit welchen Tools organisiert man Collaboration über global verteilte Standorte hinweg?
  • Wie schafft man den Spagat zwischen hoher Datenverfügbarkeit und dem Schutz sensibler, unternehmenskritischer Informationen?


Die Konzentration darf nicht zu sehr auf den technischen Belangen liegen

Viel zu häufig suggerieren Berater, dass Wandel allein durch technische Lösungen möglich sei. Das Klären derartiger Details ist weder der erste noch der wichtigste Schritt in die digitale Zukunft. Davor ist Basisarbeit zu verrichten.

  • Wie schafft man durch Digitalisierung möglichst großen Mehrwert für die Kunden?
  • Welche Prozesse sollen digitalisiert werden?
  • Funktionieren meine Businessmodelle in der digitalen Welt überhaupt? Eröffnen sich sogar neue Geschäftsfelder? (Stichwort Disruption)

Um diese Fragen zu beantworten, braucht es eine ehrliche Analyse, ohne Rücksicht auf persönliche Interessen, Abteilungsgrenzen oder andere heilige Kühe. Und an diesem kritischen Punkt scheitern viele Unternehmen. Zum einen setzen sie auf herkömmliche Strukturen und traditionelle Vorgehensweisen, zum anderen unterschätzen sie interne Beharrungskräfte.


Kultur hilft Beharrungskräfte abzubauen

Jens Hahmann, Chefcoach Human Touch bei DerNukleusbringt die Erkenntnis wie folgt auf den Punkt:

Die Einführung von digitalen Veränderungen erfordert eine offene Kommunikation, eine Unternehmenskultur, die Veränderungen unterstützt, und die Einbindung der Mitarbeiter. Führungskräfte müssen ihren Mitarbeitern den Sinn und Nutzen der Digitalisierung vermitteln, Ängste und Vorbehalte ernst nehmen und ihnen die Möglichkeit geben, neue Methoden und Tools auszuprobieren und ihre Erfahrungen zu teilen. Denn letztendlich sind es die Menschen im Unternehmen, die den Wandel erfolgreich gestalten können.

Für einen erfolgreichen Wandel und die damit einhergehenden Veränderungen in der Art und Weise, wie wir miteinander arbeiten und kommunizieren, braucht es überzeugte, motivierte Menschen. Mitarbeiter können die Digitalisierung eines Unternehmens erfolgreich gestalten oder eben scheitern lassen.


Führen heißt coachen, ermutigen und unterstützen

Die Digitalisierung erfordert ein stetiges Lernen und eine Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten. Die Halbwertszeit des Wissens wird durch den digitalen Wandel verkürzt, und deshalb ist es wichtig, eine Kultur der persönlichen Weiterentwicklung zu etablieren. Mitarbeiter sollten die Möglichkeit haben, sich kontinuierlich weiterzubilden und ihre Talente auszubauen.

Es ist die wichtigste Aufgabe von Unternehmensführern, die eigene Belegschaft zu motivieren und ihr zu zeigen, wie sinnvoll — ja alternativlos der Wandel ist. Hier entscheiden nicht Technologie, sondern vor allem eine innovationsfördernde Unternehmenskultur und gute Argumente.


Dazu braucht es eine Führungsebene, die folgende Dinge berücksichtigt:

  • Veränderungswillen muss authentisch vorgelebt und nicht nur von anderen eingefordert werden.
  • Vorbehalte und Ängste der Belegschaft sind ernst zu nehmen. 
  • Chancen und Nutzen der Digitalisierung werden mit konkreten Beispielen verdeutlicht. Gleichzeitig dürfen mögliche negative Aspekte nicht verschwiegen werden.
  • Entscheidungen werden gemeinsam getroffen und transparent kommuniziert.
  • Heterogene Teams von digital ambassadors vermitteln Sinn und Notwendigkeit des digitalen Wandels bei der Belegschaft.

Mitarbeiter müssen Zeit und Ressourcen bekommen, um neue Methoden und Tools in realen Szenarien zu testen, weiterzuentwickeln und ihre Erfahrungen zu teilen. Denn die Digitalisierung funktioniert organisch. Sie kann schrittweise gestaltet werden. Die Digitalisierung ist keine Revolution, die plötzlich unveränderbare Tatsachen schafft. Im besten Fall schafft es das Management, bei möglichst vielen Mitarbeitern eine positive, lern- und veränderungswillige Mentalität zu etablieren. Menschen mit diesem Mindset verstehen, dass sie ihre Fähigkeiten und ihre Intelligenz weiterentwickeln können. Damit sind sie geradezu prädestiniert, die Herausforderungen der digitalen Transformation zu bewältigen.


Erfolgreiche Organisation werden um Gaben & Talente der Menschen herum gebaut

Der (unternehmens)kulturelle, menschliche Faktor hat entscheidenden Einfluss auf das Gelingen der Transformation. Für uns bei DerNukleus steht der Mensch im Zentrum der digitalen Ökonomie, die in der Organisationen um die Gaben & Talente der Mitarbeiter herum aufgebaut wird. Der Mensch steht somit im Zentrum der digitalen Transformation. 


Persönliche Weiterentwicklung wird zu einem normalen Lebensbestandteil

Es erfordert eine offene, lernwillige und veränderungsbereite Unternehmenskultur, um den digitalen Wandel erfolgreich zu bewältigen und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Das rasante Tempo des digitalen Wandels verkürzt die Halbwertszeit unseres Wissens und unserer Kompetenzen. Stetes Lernen und Ausbauen der Talente wird damit zur Basis, um in der zukünftigen Arbeitswelt zu bestehen. Das setzt Growth Mindset voraus.